Montag, 22. Dezember 2008

Hephaistos

Hephaistos ist in der griechischen Mythologie der Gott des Feuers und der Schmiede und entspricht dem römischen Vulcanus. Er gehört zu den zwölf olympischen Gottheiten, den Olympioi.

Der Sohn des Zeus und der Hera (oder von Hera in Parthenogenese alleine aufgezogen) wurde, da er klein, hässlich und schreiend auf die Welt kam, von seiner Mutter vom Olymp geschleudert und fiel dabei in den Okeanos bei der Insel Lemnos. Seither war er lahm. Dort wurde er von den Meernymphen Thetis und Eurynome gerettet und von ihnen gesundgepflegt und aufgezogen. Bei ihnen lernte er die Schmiedekunst und fertigte ihnen Schmuck. (Sein Kult war wegen der Vulkantätigkeit dieser Insel von Lemnos ausgegangen, die Römer lokalisierten seine Werkstätte unter dem Ätna).

Erwachsen, schickte er seiner Mutter aus Rache einen goldenen Thron. Als sich Hera darauf setzte, wurde sie gefesselt und niemand außer Hephaistos konnte sie befreien. Erst nach inständigen Bitten der anderen Götter kehrte er auf den Olymp zurück und befreite Hera.

Nach einer anderen Darstellung soll Hephaistos bei einem Streit von Zeus und Hera die Mutter unterstützt haben, worauf ihn der Vater wütend am Fuß packte und vom Olymp herabwarf. Ein thrakischer Volksstamm, die Sintoi, der nach Lemnos ausgewandert war (dort fiel Hephaistos ins Meer), pflegte ihn gesund, aber ein Hinken blieb.

Zur Versöhnung beschloss Zeus, ihm Aphrodite zur Frau zu geben. Doch Aphrodite nahm es als Liebesgöttin mit der Treue nicht sehr genau. Sie betrog ihn unter anderem mit Ares. Hephaistos erfuhr davon und fertigte ein kunstvolles, unzerstörbares Netz, das er am ehelichen Bette befestigte. Als sich – so berichtet es Homer – Aphrodite und Ares in dem Bett vergnügten, wurden sie in diesem Netz gefangen, und Hephaistos rief die anderen Götter, die bei dem Anblick in ein schallendes Gelächter ausbrachen, das sprichwörtliche „Homerische Gelächter“.

Die Werkstätten des Hephaistos befanden sich unter dem Vulkanon, wo die Zyklopen seine Schmiedegesellen waren. Weitere Gehilfen waren Bia (= Kraft) und Kratos (= Zwang). Als tauglicher Geburtshelfer erwies er sich, als Athene dem Kopf des Zeus entsprang („Hephaistosschlag").

Als Dank soll ihm Zeus Athene als Braut zugedacht haben. Athene verschwand jedoch in dem Moment, als Hephaistos sich mit ihr vereinigen wollte, und der Samen fiel auf die Erde. So wurde Erichthonios, der legendäre Held der Athener, von Gaia geboren. Auch die Aglaia, eine der drei Chariten (Töchter des Zeus und der Eurynome) soll der „ruhmreiche Hinkfuß” Hephaistos geschwängert haben. Hesiod verschweigt allerdings den Namen des Kindes.

Als sein Kind gilt der Bildhauer Ardalos. In den Metamorphosen bezeichnet Ovid den keulenschwingenden Räuber Periphetes, den Theseus und Erichthonios erschlugen, als einen Sohn des Hephaistos.

In seiner unterirdischen Schmiede fertigt Hephaistos seine berühmtesten Werke, die Attribute der Götter und Waffen von Helden:

Hephaistos ist der einzige Handarbeiter unter den olympischen Gottheiten. Das könnte auf das hohe Alter und die religiöse Verehrung der Schmiedekunst verweisen, die auch der Ethnologie bekannt ist, z.B. aus dem Sudan. Der Topos vom „Schmiedegott" kommt auch in der finnischen Mythologie vor, und der vom „lahmen Schmied" erscheint in der germanischen Sage (Wieland der Schmied), dies hat die Vermutung begründet, dass es sich hier um ein europäisches Wandermotiv handeln könne. Die Brüder Grimm befanden eine Ähnlichkeit zum nordischen Loki.

Der schmiedende Hephaistos ist in der bildenden Kunst ein gern verwendetes Motiv, beispielsweise bei Tintoretto, Bassano, Rubens, Tiepolo, Velázquez und van Dyck.

Samstag, 13. Dezember 2008

Demeter

Demeter ist eine dreifache Muttergöttin aus dem griechisch-kleinasiatischen Raum. Sie ist zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten. Als dreifaltige Göttin tritt sie in verschiedenen Manifestationen auf: als Jungfrau, Mutter oder Alte Frau. Andere Namen und Titel von Demeter waren „Despoina“ (Gebieterin), „Daeira“ (Göttin), „Gerstenmutter“, „Weise der Erde“, „Weise des Meeres“ und „Überfluss“. Ihre Manifestationen sind die Kore

(als Jungfrau/Frühjahrsgöttin), Demetrie (als Mutter/Sommer- und Erntegöttin) und Persephone (als Altes Weib/Todes-/Wintergöttin). Demeters römischer Göttername ist Ceres.

In der heute bekanntesten Version der griechischen Mythologie, der Ilias von Homer, war Zeus ihr Bruder und Geliebter. Sie war die Tochter der Titanen Kronos und Rhea, Schwester von Hestia, Poseidon, Zeus, Hera und Hades. Zusammen mit ihrem Bruder-Geliebten Zeus hatte sie eine Tochter, die je nach Version Persephone oder Kore genannt wird und einen Sohn, Zagreus-Dionysos. Zusammen mit ihrem Geliebten Iasion hatte sie einen weiteren Sohn, Plutos, die Personifizierung des Reichtums.

 

Die Hauptattribute von Demeter sind die Weizenähre und der Mohn. Sie wurde auch zusammen mit Blumen, Früchten und Samen dargestellt, oft mit einer Mohnblume. Ihre Tiere sind das Schwein und der Delfin, auf denen sie reitet. Als Zepter trägt Demeter die Labrys (Doppelaxt), die insbesondere bei den Amazonen und auf Kreta als kultisches Symbol vorkam.

 

Hades brauchte eine Frau, worauf er und Zeus beschlossen, dass Demeters Tochter Persephone die Richtige wäre. Hades entführte sie in die Unterwelt, indem Zeus an der Stelle, an der sich Persephone aufhielt, eine Hyazinthe wachsen ließ, und dadurch ihren Aufenthalt Hades kundtat. Demeter trauerte um ihre Tochter und suchte sie überall, konnte sie jedoch nirgends finden. Sie war so traurig, dass sie den Pflanzen zu wachsen verbot, den Bäumen, Früchte zu tragen und den Tieren, sich zu vermehren. Allein die alte Baubo konnte sie ablenken. Als die Menschen anfingen zu sterben, begannen Demeters Geschwister, die anderen Götter des Olymps, sich zu fürchten, und sie zwangen Hades, Persephone freizulassen. Demeter ließ aus Freude und Dankbarkeit die Erde wieder fruchtbar werden. Sechs Monate jedes Jahres kann Persephone mit ihrer Mutter auf der Erde verbringen, Sechs Monate lang muss sie als Persephone in die Unterwelt zurück (erst in jüngeren Versionen der Geschichte wird Persephone nicht mehr als Todesgöttin, sondern als schöne Jungfrau dargestellt und mit der Demeter vermischt).

 

Das älteste bisher gefundene Standbild der Demeter stammt aus der „Schwarzen Höhle“ (Mavrospelya) in Phigalia (Arkadien). Sie wird mit einem schwarzen Mantel und einem Pferdekopf dargestellt, gorgonische Schlangen umwinden den Kopf. Die Göttin wird begleitet von einem Delphin und einer Taube. In Mykene war der Demeter-Kult bereits im 13. Jahrhundert v. Chr. bekannt.

 

Die wichtigste Kultstätte der Demeter befand sich in Eleusis, wo auch ein Eingang zur Unterwelt (dem Hades) angenommen wurde. Die so genannten eleusinischen Mysterien fanden alljährlich zu Ehren Demeters und der Ankunft ihres göttlichen Kindes Demetrios als Erretter der Menschen statt. Das aufkeimende Christentum stand dem Demeter-Kult in Eleusis negativ gegenüber, 396 wurde der Tempel von Christen zerstört.

 

Über ganz Griechenland gab es ein drei Tage andauerndes Fest zu Ehren der Demeter, die sogenannten Thesmophorien.

 

Noch heute lebt der Kult der Demeter in den Bräuchen der griechischen Landbevölkerung weiter. So wird die letzte geerntete Getreidegarbe eines Jahres „Demeter“ genannt und bei Erntedankfesten in Frauenkleider gehüllt.

 

Hinsichtlich der Fruchtbarkeitskulte ist bemerkenswert, dass sie wie der besonders in Deutschland und Frankreich bekannte Kornfuchs des dortigen Volksglaubens als in der letzten Garbe sitzend und diese bewachend gedacht wird, wodurch ein Bezug zum Fuchs gegeben ist. Da dieser auch als eines der Symboltiere von Dionysos gilt, und dieser Gott mit Demeter verbunden ist, scheint tiefere Zusammenhänge anzudeuten.

In der Kunst sieht man, dass Demeter eng verbunden ist mit ihrer Tochter Persephone und deren Gatten Hades. Alle drei Götter stehen für Fruchtbarkeit und werden dementsprechend oft mit Getreideähren dargestellt. Reliefs und Vasen zeigen häufig die Rückkehr der Persephone aus der Unterwelt oder wiederum deren Abstieg.

Der Zusammenschluss der biologisch-dynamisch wirtschaftenden Bauernhöfe unter dem Namen Demeter-Bund (auch Demeterhöfe genannt) trägt den Namen dieser Göttin. Es soll dadurch an die Bedeutung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit erinnert werden. Waren aus dieser Produktionsweise werden unter dem Warenzeichen Demeter vermarktet.

Freitag, 12. Dezember 2008

Athene

Pallas Athene, auch Athene Parthenos („Unermüdliche, Unüberwindliche“; „Jungfrau“) ist eine Göttin der griechischen Mythologie. Ihr entspricht die römische Minerva.

 Der Name Athena ist vorgriechisch und wahrscheinlich nicht indoeuropäischen Ursprungs. Die Bedeutung ist unklar. Ein aus Knossos stammendes Tontäfelchen mit Linear B-Text aus mykenischer Zeit nach 1.500 v.Chr. nennt „a-ta-na-po-ti-ni-ja“. Dies wurde lange Zeit als „Herrin Atana“ übersetzt und es wurde angenommen, dass „Atana“ eine weit verbreitete Burggöttin war. Eine neuere Übersetzung ist „Mädchen aus Athen“, was bedeuten würde, dass Athen der Herkunftsort der Göttin ist und sie schon in dieser Zeit eng mit der Stadt verbunden war.

Pallas Athene war Schutzgöttin und Namensgeberin Athens. Sie galt als Göttin der Städte, des Kriegs und der Weisheit, so auch der Kriegstaktik und Strategie; außerdem als Schirmherrin der Künste und Wissenschaften. Sie fungierte als Palast- und Schutzgöttin der mykenischen Herrscher und beschützte Spinner, Weber und andere Handwerker. In der Odyssee behütet und begleitet sie Odysseus auf seinen gefahrvollen Abenteuern. Außerdem führt sie Perseus bei der Enthauptung der Medusa.

Athene war eine Tochter des Zeus und der Metis. Zeus hatte die von ihm mit zwei Kindern schwangere Metis verschlungen, da prophezeit worden war, eine Tochter sei Zeus ebenbürtig, ein Sohn werde ihn jedoch stürzen. Als er danach unter großen Kopfschmerzen litt, zerschlug Hephaistos auf Zeus' Befehl hin dessen Haupt (was er als Göttervater überstand). Daraus entsprang in voller Rüstung Athene. Sie wurde daher als eine Verkörperung des Geistes (da aus dem Kopf des Zeus = Kopfgeburt; siehe Namensherleitung) und damit der Weisheit und Intelligenz angesehen. Der Bruder der Athene blieb in Metis (beziehungsweise in Zeus) ungeboren und unbenannt.

In einer besonderen Version der Sage entsprang Athene in Rüstung dem Mund des Zeus und zwang ihn, ihre verschlungenen Geschwister freizugeben. Als Schutzgöttin der Stadt Athen wurde sie daher auch oft in voller Kriegsrüstung dargestellt.

Ihr Ziehvater war der Flussgott Triton, mit dessen Tochter Pallas sie aufwuchs. Athene tötete diese versehentlich während eines Kampfspiels mit Wurfspeeren. Zum Andenken schuf Athene eine Statue, das Palladion, und übernahm den Namen der Getöteten: Παλλς θην –- Pallas Athēnâ.

Wie viele griechische Gottheiten war Athene überaus leicht zu kränken: So verwandelte sie Arachne, die behauptete die Göttin in der Webkunst zu übertreffen, in eine Spinne.

Sie ging niemals eine Liebesbeziehung ein, daher auch der Beiname Parthenos „die Jungfräuliche“. Doch hauchte sie auf Bitten ihres Freundes, des Titanen Prometheus, den Menschen Wissen und Weisheit ein.

Nach der Legende buhlten Poseidon und Athene um die Schirmherrschaft einer Stadt. So hielten sie einen Wettstreit ab: Wer der Stadt das nützlichere Geschenk mache, hätte gewonnen. Poseidon gab einen Brunnen (oder auch eine Quelle), der jedoch nur Salzwasser spendete; Athenes Gabe war der Olivenbaum und damit dessen Holz und Früchte. So wurde Athene die Schutzgöttin der Stadt, die seitdem ihren Namen trägt: θναι –- Athen.

Ihr Heiligtum war der Parthenon, die Statue der Athena Promachos (die Vor- oder Vorauskämpfende), welche sie in voller Rüstung zeigt, war ihr größtes Standbild auf der Akropolis.

In den zwei größten Epen Griechenlands, der Ilias und der Odyssee von Homer, ist Athene (auch als Gegnerin Trojas) die Schutzgöttin des Odysseus. Ihr bei Homer stehendes Attribut „eulenäugig“ bedeutet möglicherweise, dass sie im Dunkeln sehen konnte; nach einer anderen Interpretation verweist das Attribut auf große Augen, die in der Antike als Schönheitsideal galten (in ähnlicher Weise findet sich bei Hera auch der Beiname „die Kuhäugige“, was keinesfalls herabwürdigend, sondern wieder als Verweis auf große Augen zu verstehen ist). Jedenfalls war die Eule ihr symbolisch zugeordnet und erschien auch auf den athenischen Münzen –- daher die seit der Antike bekannte Redensart „Eulen nach Athen tragen“ für „etwas Überflüssiges tun“. In Buchtiteln erscheint ihr Name häufig. Im klassischen Jahrhundert der deutschen Literatur (etwa bei Friedrich Schiller) wurde für „Athene“ oft der damals geläufigere lateinische Name „Minerva“ benutzt, so auch in Hegels berühmtem Zitat zu der Tatsache, dass die Philosophie den Ereignissen oft erst hinterdrein folge: „die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.“

Dienstag, 9. Dezember 2008

Artemis

Artemis ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Jagd, des Waldes und die Hüterin der Frauen und Kinder. Ferner zählt sie zu den zwölf großen olympischen Göttern und ist damit eine der wichtigsten Gottheiten des Goldenen Zeitalters.

Ihr Geburtsort verlieh der Göttin, die bei den Römern der Diana und bei den Etruskern der Artumes entspricht, den Beinamen Kynthia „(die vom Berg Kynthos Kommende“), wobei die lateinische Schreibweise Cynthia lautet. Auch hatte sie den Beinamen Delia, welcher soviel wie die von der Insel Delos Stammende bedeutet. Nach der griechischen Sage wurden Artemis und ihr Bruder Apollo auf dem Berge Kynthos auf der Insel Delos geboren.

Eine Sonderform der Artemis stellt die Artemis Ephesia dar, die in dem ihr geweihten berühmten großen Tempel in Ephesos, einem der Sieben Weltwunder der Antike, verehrt wurde. Ihre Statue in Ephesos stellt sie über und über bedeckt mit Brüsten dar, da sie die Ernährerin aller Lebewesen verkörpert. Nach anderer Deutung handelt es sich um Stierhoden, die für Fruchtbarkeit stehen.

Ihre berühmtesten Attribute sind der Pfeil und der silberne Bogen, welcher ihr von den Zyklopen geschenkt wurde und gel. auch die Mondsichel symbolisiert. Dieser diente ihr als Waffe, um treffsichere Pfeile gegen die Sterblichen zu senden und um Krankheiten unter die Menschen zu bringen. Neben Pfeil und Bogen sind ihre Attribute noch das Wermutkraut und die Zypresse. Unter den Tieren werden mit ihr Katzen, Skorpione, Hirsche und Bären assoziiert.

Das klassische Bild der Artemis entspricht dem einer jungfräulichen Jägerin, die allein oder von gleichfalls jungfräulichen Nymphen begleitet durch die Wälder streift.

Gemäß der Mythologien war sie nie verheiratet, war keinem Manne untertan, sondern frei und kinderlos. Gleichzeitig schützt sie Frauen jeden Alters sowie Kinder beiderlei Geschlechts.

Artemis hat den Ruf einer grausamen und strengen Göttin: Beispielsweise steht sie mit Männern auf dem Kriegsfuß, da sie sie für die Geburtswehen der Frauen verantwortlich macht. Da sie ja auch die Gebärenden hütet, wird sie mitunter mit Eileithyia oder Hera gleichgesetzt. Der zerstörerische Aspekt der Artemis wurde vor allem bei abnehmendem Mond geehrt. Artemis war eine wilde, unzähmbare Göttin, die Leben nicht nur gibt, sondern auch nimmt.

In der Ilias wird Artemis die „Herrin der Tiere“ genannt, deren Junge unter ihrem Schutz stehen. Ihre Begleiter sind neben anderen Jungfrauen Hunde. Hunde sind traditionellerweise Wächter des Tores zur Unterwelt; Artemis wird teilweise auch als Unterweltgöttin betrachtet, da sie unter anderem mit der Hexengöttin Hekate gleichgesetzt wird. Sie jagt nach einigen Sagen in Neumondnächten, während sie in den übrigen Nächten den Mondwagen über den Himmel lenkt.

Ihre Eltern sind Hesiod zufolge Leto und der oberste griechische Gott Zeus, ihr Zwillingsbruder ist Apollon. Artemis ist, wie Hestia oder Athene, eine jungfräuliche Göttin; sie bewahrt ihre Unschuld mit größter Hartnäckigkeit und verbietet auch ihren eigenen Anhängerinnen eine Defloration. Gleichzeitig wird Artemis zu den Fruchtbarkeitsgöttern gerechnet.

Die von Zeus geschwängerte Leto war auf der Flucht vor dessen eifersüchtiger Ehefrau Hera. Diese bewirkte jedoch, dass kein einziger Ort der Erde Leto einen Platz zum Gebären bieten sollte. Schließlich wurde Leto von der schwimmenden Insel Delos aufgenommen. Die Göttin lag neun Tage lang in den Wehen.

Artemis kam als erste von den beiden Zwillingen auf die Welt, so dass sie ihrer Mutter bereits bei Apollos Entbindung half. Deshalb beteten die Frauen zu Artemis um eine leichte Geburt.

Beim Angriff der Giganten auf die Olympischen Götter (Gigantomachie) schoss Artemis den Giganten Gration mit einem Pfeil nieder, der daraufhin von Herakles ebenfalls mit einem Pfeil getötet wurde.

Als Artemis’ Lieblingsgefährtin Kallisto von Zeus beschlafen worden war und den Arkas geboren hatte, wurde sie von Artemis in eine Bärin verwandelt und weggejagt, da eine Entjungferung für die Anhängerinnen der Göttin verboten war.

Andere Geschichten sehen in der eifersüchtigen Hera die Übeltäterin, die Kallisto aus Eifersucht bestrafte. Zeus versetzte Kallisto dann als „Große Bärin“, in den Himmel. Der Große Bär am Himmelszelt ist demnach eine Bärin.

Die bekannteste Erzählung über ein Zusammentreffen mit einem Mann ist die von Aktaion, einem Enkel des Kadmos, welcher ein leidenschaftlicher Jäger war. Als er wieder einmal jagte und sich in der Mittagshitze einen kühlen Platz im Wald suchte, gelangte er in ein schattiges Tal, welches Artemis geweiht war. In seinem Grund befand sich eine Grotte, wo die Göttin gerade badete. Als Aktaion sie dann nackt sah, verwandelte sie ihn in einen Hirsch, um zu verhindern, dass er von dieser verbotenen Begegnung erzähle. Aktaion wurde wenig später von seinen eigenen Jagdhunden zerfleischt.

Eine weitere mythologische Interpretation erzählt, dass Aktaion ein Heiliger König war, der mit Artemis in ihrer Hirschgestalt Hochzeit hielt und am Ende seiner Zeit sterben musste.

In der Realität wurde diese Jagd von Artemis-Priesterinnen nachgespielt, die mit Hundekopf-Masken bedeckt waren und einen als Hirsch verkleideten Mann jagten.

Als leidenschaftliche Jägerin freundete Artemis sich mit Orion, dem prächtigen und wilden Jäger, an. Ihr Zwillingsbruder Apollon erzürnte sich darüber und forderte Artemis zum Wettkampf heraus: Es gelinge ihr sicher nicht, einen verschwommenen Punkt sehr weit draußen im Meer mit ihrem Pfeil zu treffen. Artemis schaffte dies sehr wohl - und bemerkte zu spät, dass sie damit den Kopf des dort schwimmenden Orion durchbohrt hatte. Deshalb erhob sie ihn als Sternbild in den Himmel, dessen Schulterstern Beteigeuze hell leuchtet, dessen Kopfstern aber schwerer sichtbar ist.

Ein weiterer Mythos sieht Orion als den Jäger, der alle wilden Tiere des Erdkreises töten wollte. Die Erde oder Artemis selbst brachte daraufhin einen Skorpion hervor, gegen den Orion nichts ausrichten konnte und der ihn schließlich tötete, wonach beide als Sternbild in den Himmel versetzt wurden.

Die Seherin Manto, eine Tochter des Teiresias, rief die thebanischen Frauen auf, der Gottheit Leto Opfer darzubringen. Niobe jedoch versuchte das Volk zu überreden, der Göttin Leto keine Opfer mehr zu bringen. Sie begründete dies damit, dass sie vierzehn Kinder, sieben Jungen und sieben Mädchen, habe und damit Letos zwei Kinder bei weitem übertraf. Dieses erzürnte die Göttin, die die Geschehnisse vom Berg Kynthos aus angesehen hatte, derart, dass sie ihre Kinder Artemis und Apollon bat, ihr Genugtuung zu verschaffen. Mit Pfeil und Bogen tötete Artemis die Mädchen, Apoll die Jungen.

Meleagros, der Sohn des kalydonischen Königs Oineus und dessen Gemahlin Althaia, vergaß einmal, Artemis ein Opfer zu bringen, während er an alle anderen Götter dachte. Daraufhin entsandte diese furchtbaren Kalydonischen Eber, welcher die Saatfelder und alle anderen bebauten Felder verwüstete. Meleagros begab sich, begleitet unter anderem von Atalante, auf die Jagd nach dem Tier.

Kurz vor dem Beginn des Trojanischen Krieges schickte Artemis eine Windstille, da Agamemnon, der Anführer der Achaier, auf der Jagd eine ihr geweihte Hirschkuh erlegt hatte (nach anderen: sich gebrüstet hatte, ein besserer Schütze als sie zu sein. Daraufhin forderte Artemis dessen älteste Tochter Iphigenie zum Opfer. Allerdings hatte Artemis im letzten Augenblick Erbarmen mit dem Mädchen, rettete es vom Opfertisch, legte eine Hirschkuh auf den Altar und entrückte sie als Priesterin nach Tauris.

Die dritte der zwölf Aufgaben des Herakles bestand darin, eine heilige Hirschkuh mit einem goldenen Geweih zu fangen. Als Artemis ihre Jagdprobe hatte ablegen müssen, war diese Hirschkuh eine der fünf gewesen, die Zeus ausgewählt hatte. Nachdem Herakles die Kuh ein Jahr lang gejagt und schließlich gefangen hatte, zog er sich Artemis’ Zorn zu, da ihr die Hirschkuh geweiht gewesen war.

Der irische Schriftsteller Eoin Colfer benannte seine Romanfigur Artemis Fowl nach der griechischen Göttin. Im dritten Band der Buchreihe „Artemis Fowl - der Geheimcode“ erklärt Fowl: „Artemis ist normalerweise ein Frauenname, nach der griechischen Göttin der Jagd. Doch ab und an taucht ein Mann auf, der wegen seines Talents für die Jagd das Recht erlangt, den Namen zu tragen.“

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Ares

Ares ist in der griechischen Mythologie der Gott des schrecklichen Krieges, des Blutbades und Massakers. Obwohl in seiner Bedeutung nicht ganz gleich, wurde er später von den Römern dem eigenen Kriegsgott Mars gleichgestellt. Doch stand Mars bei den Römern höher im Ansehen als Ares bei den Griechen. Ares' Symbole sind: brennende Fackel, Hund und Geier, sowie für einen Kriegsgott typisch Schwert, Helm und Schild.

Als ehelicher Sohn des Zeus und der Hera gehörte er zu den zentralen Gestalten in der griechischen Götterwelt. Ares wird als roher, wilder, nicht zu bändigender Kriegsgott beschrieben, der Gefallen an Gewalt findet und mit den wilden Tieren zog, um sich an deren Blut zu laben. Während Athene, die Göttin der Weisheit und der Kriegslist, für den heroischen Part des Krieges steht, ist Ares eher ein finsterer Gott. Er ist aggressiv, grausam, unbarmherzig und blutrünstig, mischt sich auch des Öfteren aktiv in die Gefechte der Sterblichen ein und stachelt deren Kampfgeist weiter auf. Unglückselig Verwundete schickt er in den Tod. Streit, Plünderungen, Blutbäder und das Geräusch klirrender Waffen bereiten ihm großes Vergnügen. Mit den schönen Künsten der anderen Götter konnte Ares nur wenig anfangen. Mit seinen Eigenschaften war er auch bei den anderen olympischen Göttern unbeliebt, ja verhasst.

Anders als seine römische Entsprechung wurde Ares so gut wie kaum kultisch verehrt, galt doch bereits jeder Krieg – den die Griechen oft auch miteinander führten – als eine Huldigung für ihn. Als seltene und berühmteste Ausnahme kultischer Orte ist hier der Areopag zu nennen, dessen Namenspate er ist, wobei dies ebenfalls mythologisch begründet wird. Andere Kultstätten sind in Ätolien, Thessalien oder Athen zu finden, im peloponnesischen Hermione stand eine Kultstatue von ihm.

Obwohl Ares als Kriegsgott bei Göttern und Menschen verhasst war – selbst sein Vater Zeus verachtete ihn – galt er doch auch, über die Verkörperung des Männern vorbehaltenen Kriegshandwerkes, als Sinnbild männlicher Kraft und Schönheit.

Mythologisch wird dies in seiner Liebesbeziehung zur Liebesgöttin Aphrodite versinnbildlicht. Diese, obwohl mit dem rechtschaffenen aber missgestalteten Gott der Schmiede Hephaistos verheiratet, fühlt sich von ihm angezogen und lässt sich auf eine leidenschaftliche und andauernde Affäre mit Ares ein. Der vom Sonnengott Helios davon unterrichtete eifersüchtige Ehemann bringt all seine Handwerkskunst auf und schmiedet ein unsichtbares unzerreißbares Netz, mit welchem er beide in flagranti erwischt. Die so Übertölpelten werden den herbei gerufenen Göttern vorgeführt, die sich aber nicht entrüsten, sondern auf Hephaistos Kosten in ein unstillbares Gelächter ausbrechen.

In einigen Varianten wird Eros, der mit Pfeil und Bogen bewaffnete Liebesgott, als gemeinsamer Sohn von Ares und Aphrodite angesehen. Des Weiteren werden dieser Verbindung Anteros (Gott der verschmähten, unerwiderten Liebe) und Harmonia (Göttin der Eintracht) zugesprochen, sowie seine wichtigsten Begleiter, die Götter Deimos (Gott des Grauens), Phobos (Gott der Furcht) und Enyalios (Gott des Kampfes).

Wie andere Götter auch werden ihm zahlreiche Liebschaften innerhalb und auch außerhalb der Welt der Unsterblichen nachgesagt. So werden unter anderem die ihn auf Schritt und Tritt ständig begleitende Göttin des Neides und der Zwietracht Eris, die Göttin der Morgenröte Eos und etliche Sterbliche erwähnt.

Zu seinen Verbündeten zählen Hades, der Beherrscher der Unterwelt, Ker, die Göttin des gewaltsamen Todes und Ate, die Göttin der Verblendung.

Während des Trojanischen Krieges kämpfte er auf Seiten der Trojaner, wird jedoch von einem Speer getroffen und muss das Schlachtfeld vorzeitig verlassen. Auf dem Olymp wird er später von Asklepios (Gott der Heilkunst) behandelt und lässt sich von seiner Schwester Hebe ausgiebig baden.

Die kriegerischen und ebenfalls nahe Thrakien angesiedelten Amazonen wurden mit Ares als Stammvater in Verbindung gebracht.

Die etymologischen Wurzeln des Namens sind unklar, vermutlich bedeutet Ares der „Verderber“, der „Rächer“. Wahrscheinlich stammt die Gestalt des mordenden Ares aus dem bronzezeitlichen Thrakien, sie wird auch mythologisch als seine Heimat genannt. Aber bereits in mykenischer Zeit (1.600-1.050 v. Chr.) ist er auf dem griechischen Festland nachweisbar und verbreitet. Möglich auch, dass er in vorgriechischer Zeit ein Fruchtbarkeitsgott und seiner italischen Entsprechung ähnlicher war. Als unbeliebter und ungern gehuldigter Gott war er selten Gegenstand in der Kunst, anders seine römische Entsprechung.

 

 

 

 

Die zwölf olympischen Götter

 

Aphrodite | Apollon | Ares | Artemis | Athene | Demeter | Hephaistos | Hera | Hermes | Hestia | Poseidon | Zeus

 

Später dazugehörige: Dionysos | Hebe | Herakles

Dienstag, 2. Dezember 2008

Hades

Hades („der Unsichtbare“) bezeichnet in der griechischen Mythologie den Ort der Toten „die Unterwelt“ und zugleich den Herrscher derselben, den „Gott der Unterwelt“.

Mit Hilfe des Fährmannes Charon, dem Empfang der Begräbnisriten und einer Geldmünze, dem so genannten Obolus, unter der Zunge kann der Fluss Styx bzw. Acheron, der Ober- und Unterwelt voneinander trennt, überquert werden. Weitere, das Totenreich umgebende Flüsse, sind Kokytos, Pyriphlegethon, der Lethestrom und der vom Acheron gebildete „Acherusische See“.

Als Ort war der Hades nach ursprünglicher griechischer Auffassung gleichermaßen allen Sterblichen bestimmt, hoch oder gering, gut oder böse. Sie lebten dort nicht weiter, sondern westen nur als scheue Schatten. Der Gott des „Reiches der Schatten“ war Hades. Sein Haus steht jedem, der hinein will, offen, dafür:

Für wenige besondere Übeltäter, wie Sisyphos, Tantalos oder die Danaiden, wurden allerdings auch im Hades besondere ewige Strafen angenommen.

Der Hades blieb nur ganz wenigen, wirklich auserwählten Menschen erspart – sie wurden vergöttlicht und zu den Göttern auf den Olymp gesellt, wie Herakles. Sehr selten nur besuchte Hades mit seinem düsteren Rossgespann den Olymp.

Die vier Flüsse des Hades sind Acheron, Phlegethon, Styx und Kokytos. Den Eingang zum Totenreich bildet eine Kluft, die sich am Ende der Welt am Ufer des Okeanos befindet, im Land der Kimmerier, im Hain Persephones aus Pappeln, Erlen und Weiden. Dort stürzen die schwarzen Fluten der beiden Flüsse Pyriphlegethon (der feurige Phlegethon) und Kokytos in die Tiefe.

Als besonderer Strafort in der Unterwelt wurde in der Mythologie dann der Tartaros ausgestaltet. Als entsprechende Gefilde der Belohnung wurden dann auch noch das Elysion, die Insel der Seligen, und den Asphodeliengrund angenommen. Sehr wenige (nicht einmal Achilleus), die sich im Leben hoch verdient gemacht haben, wurden in den Gefilden der Glückseligen angenommen.

Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. ist die Sage belegt, dass Hades keine Göttin zu bewegen vermochte, mit ihm im Tartaros zu leben. So bemächtigte er sich durch Raub (in der Stadt Pheneos) der Persephone (alter Name Kore, vgl. Frauenraub). Ihre Mutter Demeter erflehte sie von Zeus zurück; so fällte dieser den Schiedsspruch, dass Persephone jedes Frühjahr ihrer Mutter für ein halbes Jahr wieder überlassen werden müsse. Rituell sucht man in Griechenland dem Tod mit den Kore-Mysterien zu begegnen. Seitdem bildete sich das ganze Wesen des Gottes um. Aus dem durchaus unfruchtbaren Todesgott wird ein die „Saatfrucht aufnehmender“ und „Getreidesegnender“ Gott, aus Hades wird der Reichtumspender Pluton, der als Attribut das Füllhorn führt.

Nur langsam drangen Vorstellungen des Weiterlebens nach dem Tode ein. Platon schuf mit der Vorstellung vom Totengericht eine Neukonzeption.

Hades, Bruder des Zeus, Poseidon und der (älteste?) Sohn des Titanen Kronos und der Rhea, ist der „Herr des Totenreiches“, der strenge, unerbittliche, Göttern und Menschen verhasste Gott, aus dessen schaurigen, öden Reich es keine Rückkehr gibt. Auch durch Bitten und Schmeicheln ist er nicht zu erweichen; nur dem Orpheus gelang es durch die Macht seines Gesanges, ihn zur Rückgabe der Eurydike zu bewegen. Er wurde mit seinen Geschwistern von seinem Bruder Zeus aus der Gefangenschaft seines Vaters befreit. Zusammen kämpften sie gegen die Titanen. Ihm half dabei eine unsichtbar machende Tarnkappe (das Symbol seines unsichtbaren Waltens in der Tiefe der Erde), die er von den Kyklopen geschenkt bekommen hatte; auch gegen die Giganten stand er dem Bruder bei. Als die Teilung der Welt unter den Brüdern vorgenommen wurde, erhielt Hades die Unterwelt, Zeus den Himmel und Poseidon das Meer. Hades verlässt sein Reich nur äußerst selten. So beim Raub der Persephone nach dem Kampf gegen Herakles, welcher den Kerberos entführen wollte: Von dem Heros durch einen Pfeil an der Schulter verwundet, eilte er zum Olymp, um sich von Paian heilen zu lassen. Er verliebte sich in seine Nichte Persephone und raubte sie; doch blieb die Ehe fruchtlos.

Zu dem Gefolge des Hades gehören: Thanatos „der Tod“ und Hypnos „der Schlaf“

die Erinnyen (Furien) „die Rachegöttinnen“

Charon, der als Ferge die Schatten der Abgeschiedenen, die von Hermes zur Unterwelt geleitet wurden, in seinem Nachen über den Acheron (nach anderen über den Styx) führt

Der Eingang zur eigentlichen Unterwelt wird von dem dreiköpfigen, schlangenhaarigen Höllenhund Kerberos bewacht, der keinen, der das Totenreich betrat, zurück ans Licht des Tages lässt.

Seine vier schwarzen Pferde heißen Aethon, Alastor, Nykteus und Orphnaios.

Auch Hekate haust in der Unterwelt, eine gefürchtete „Göttin des Nachtzaubers“.

In seinem Richteramte stehen Hades nach späterer Überlieferung die drei Totenrichter (Minos, Rhadamanthys und Aiakos freudlos auf der Asphodeloswiese zur Seite. Die Seelen der Gerechten werden in die von der Lethe, „dem Strom des Vergessens“, umflossenen, glückseligen Elysion-Gefilde gewiesen. Die Frevler hingegen werden in den Tartaros, den schrecklichen Ort der Verbannung gestoßen, wo sie auf mancherlei Weise für ihre Untaten zu büßen haben.

Abgebildet wird Hades in düsterer Majestät, bärtig und die Stirn vom Haupthaare beschattet. Auf dem Haupte trägt er, als Symbol seines Besitzes aller Schätze und Früchte der Erde, ein Getreide- oder Fruchtmaß, oder auch ein Füllhorn („Horn des Erfolgs“) oder eine zackige goldene Krone; in der Hand hält er einen Stab (Zepter) als Symbol der Herrschaft oder einen zweizackigen Speer oder einen Schlüssel, zum Zeichen, dass er den Aufenthalt der Abgeschiedenen verschlossen halte, aus dem niemand zurück dürfe. Neben ihm befindet sich der dreiköpfige Kerberos. Oft erscheint er auch mit verschleiertem Haupte oder mit dem Helme der Unsichtbarkeit (der „Hadeskappe“) bedeckt; oft auch Persephone neben sich auf einem Throne oder auf einem vergoldeten viergespannigen Streitwagen, gezogen von schwarzen Rossen, die er mit goldenen Zügeln lenkt. Hades (röm.: Pluto), der finstere und mitleidlose König des modrigen Schattenreiches der Unterwelt, gestattete den Toten keine Rückkehr aus seinem Reich. Er entführte Persephone (Proserpina) als seine Gemahlin in die Unterwelt (Raub der Proserpina). Ihre Mutter Demeter bewog Zeus, indem sie das Erdwachstum verhinderte, dass diese nur ein Drittel des Jahres in der Unterwelt verbringen musste.

Im Tartaros, der finstersten Ecke der Unterwelt: Danaiden, Ixion, Peirithoos, Sisyphos, Tantalos, Tityos und einige Titanen, (Chthónioi, „die Unterirdischen”) sind hierher verbannt.

Orpheus stieg in die Unterwelt hinab, um seine geliebte gestorbene Frau Eurydike zu befreien. Mit seinem Gesang konnte er den Fährmann an dem Styx dazu bewegen, ihn mit in die Unterwelt zu nehmen. Dort traf er auf Eurydikes Seele und bat Hades, sie wieder mit in die Oberwelt nehmen zu dürfen. Es wurde Orpheus gestattet, jedoch unter der Bedingung von Persephone, dass er vor Eurydike her gehe und sich nach ihr nicht umschauen dürfe, bis sie wieder in die Oberwelt zurückgekehrt seien. Orpheus war bestrebt, den Aufstieg so schnell wie möglich zu nehmen, doch begann er sich zu fürchten, Eurydike könne vielleicht nicht Schritt halten. Er haderte mit sich, sah sich aber endlich um. Eurydike war unmittelbar hinter ihm. Nun musste sie ihn verlassen und wieder in die Unterwelt zurückkehren.

Orpheus stand den Musen und somit dem Gott Apollon nahe, nicht aber dem Dionysos, dem Gott des Rausches und ausschweifend-wilder Umzüge und Gesänge. So wurde Orpheus in seiner Heimat von „Mänaden“, thrakischen Anhängerinnen des Dionysos, zerrissen. Sein immer noch singendes Haupt trug das Meer nach Griechenland. Nach antiker Vorstellung war es kein Trost, dass er nun als Schatten sich zum Schatten der Eurydike gesellen konnte.

Mit der Einwilligung des Zeus raubte Hades die junge Persephone und machte sie zu seiner Gattin. Ihre Mutter Demeter war darüber so betrübt, dass sie vergaß, das Getreide wachsen zu lassen. Zeus versuchte erst, Persephone zu befreien; da diese aber schon von den die Rückkehr verwehrenden Früchten der Unterwelt gekostet hatte, musste sie in der Unterwelt bleiben. So wurde die Vereinbarung geschlossen, dass Persephone 3/4 des Jahres auf der Erde weilen sollte (in dieser Zeit wuchs Getreide) und 1/4 des Jahres bei Hades in die Unterwelt (in dieser Zeit war es Winter).

Gemäß Ovid ging Hades der Nymphe Minthe (Menthe) nach, welche er als Geliebte gewann. Die wurde, in Verbindung mit dem Fluss Kokytos, von der eifersüchtigen Persephone in einen Stock Krauseminze verwandelt. Auf gleiche Weise wurde auch die Nymphe Leuke durch ihn bezaubert, welche durch Hades, nach ihrem Tod, in einen weißen Pappelbaum verwandelt wurde. Als eine Tochter Hades' wird bei Ovid die Veneratio (Reverentia) genannt, doch bleibt die Mutter ungewiss.

Hades hielt Theseus und Peirithoos gefangen, die geschworen hatten, Töchter des Zeus zu heiraten. Theseus wählte Helena und zusammen entführten sie sie und entschlossen sich, sie solange festzuhalten, bis sie alt genug zur Heirat war. Letzterer hatte sich in der Unterwelt, vom Anderen begleitet, als Freier der Persephone eingefunden. Sie ließen Helena bei Theseus' Mutter Aithra und reisten zur Unterwelt. Hades täuschte vor, ihnen Gastfreundschaft anzubieten und ein Fest anzusetzen; sobald die Ermüdeten sich niederließen, umwickelten Schlangen ihre Füße und hielten sie dort. So wurden beide wegen dieses frechen Unterfangens von Pluton an den Stein gefesselt.

Wenig rühmlich gingen seine Händel mit dem Herakles für ihn aus. Um als letzte der zwölf Arbeiten für Eurystheus den Höllenhund Kerberos zu holen, ließ sich Herakles zunächst vom Priester Eumolpos in die Mysterien von Eleusis (Demeter) einweihen und unternahm nach Opferungen und Entsühnung – vom Morde der Zentauren – den Einstieg in die Unterwelt im taenarischen Vorgebirge. Noch in der Unterwelt flohen die toten Seelen vor dem Heros, der mit seinem Knüppel nach der Medusa und dem Meleager drosch, bis ihm der Hermes mitteilte, er übe Schattenkampf. Athene und Hermes halfen ihm auf dem Weg durch den Hades hin und zurück.

„Ganz nahe zu den Pforten des Hades gekommen, erblickte er seine Freunde Theseus und Peirithoos...

Als beide den befreundeten Halbgott erblickten, streckten sie flehend die Hände nach ihm aus...

Den Theseus ergriff auch Herakles wirklich bei der Hand, befreite ihn von seinen Banden...

Ein zweiter Versuch, auch den Peirithoos zu befreien, misslang, denn die Erde fing an, ihm unter den Füßen zu beben...

Am Tore der Totenstadt stand der König Pluton und verwehrte ihm den Eintritt. Aber das Pfeilgeschoß des Heroen durchbohrte den Gott an der Schulter, daß er Qualen der Sterblichen empfand und, als der Halbgott nun bescheidentlich um Entführung des Höllenhundes bat, sich nicht länger widersetzte. Doch forderte er als Bedingung, daß Herakles desselben mächtig werden sollte, ohne die Waffen zu gebrauchen, die er bei sich führe...“.

Hades musste zusehen, wie Herakles eine seiner Kühe schlachtete und mit dem Blut der Seele des Theseus neue Kraft einhauchte, der daraufhin der Unterwelt entkam. Auch holte er die Gattin des Königs Admestos, Alkestis, aus dem Hades zurück. Einen helfend hinzutretenden Bedienten des Hades, den Hirten Menoetios, hätte Herakles fast erwürgt, wenn ihn Persephone nicht besänftigt hätte, ehe er endlich mit dem Kerberos durch die Höhle Acherusia abzog.

Auch hatte Hades bereits seine Erfahrungen mit Herakles gemacht, als er den Pyliern helfen wollte und dabei von ihm verwundet wurde.

Einen Kult im herkömmlichen Sinne gab es für Hades nur wenigenorts. Vereinzelt wurde er gemeinsam mit Persephone als Fruchtbarkeitsgott verehrt. In Alexandria wurde ihm zu Ehren ein Tempel errichtet – er wurde hier mit dem örtlichen Gott Sarapis verglichen.

Hades hatte uralte Tempel zu Koroneia in Böotien und zu Pylos in Messenien, in Athen, in Olympia und einen heiligen Hain bei Nysa. Bekannt ist auch ein Tempel des Hades in der Stadt Elis bei Bylos, dieser war auch nur einmal im Jahr für Priester zugänglich. Eine andere Kultstätte könnte sich am Berg Minthe befunden haben. Ihm waren die Zypresse, Narcissus und der Buchsbaum heilig; man opferte ihm, mit abgewandtem Antlitz, schwarze Schafe.

Es wurden ihm in Rom, besonders im Monat Februar, große Opfer (Februationen) von schwarzen Stieren und Ziegen während zwölf Nächten dargebracht, bei welcher Handlung seine Priester mit Cypressenzweigen bekränzt waren; und alle hundert Jahre widmete man ihm und der Proserpina die fäkularischen Spiele, als Totenfeier für die Verstorbenen.

In der bildenden Kunst wird Hades oft als Räuber der Persephone dargestellt, manchmal auch mit Persephone als Herrscherpaar der Unterwelt. Oft wird er als unsichtbar aufgefasst und die Unterwelt mit den toten Seelen gezeigt.

Den einzelnen Flüssen sind in der Kunstgeschichte verschiedene Aspekte zugeordnet:

Acheron: Luft, sanguinisch, Frühling, Morgen

Phlegethon: Feuer, cholerisch, Sommer, Mittag

Styx: Erde, melancholisch, Herbst, Abenddämmerung

Kokytos: Wasser, phlegmatisch, Winter, Nacht

In der römischen Mythologie wird Hades Pluto genannt und später diesem gleichgesetzt.

 

 

 

 

Die zwölf olympischen Götter

Aphrodite | Apollon | Ares | Artemis | Athene | Demeter | Hephaistos | Hera | Hermes | Hestia | Poseidon | Zeus

Samstag, 29. November 2008

Hera

Hera ist in der griechischen Mythologie die Gattin und gleichzeitig die Schwester des Zeus und somit die Tochter des Kronos und der Rhea. Hera ist die weibliche Form von „Heros“ (Herr). Ihr obliegt der Schutz der Ehe und der Niederkunft.

 

Die eifersüchtige Hera beobachtet argwöhnisch die vielen Liebschaften Zeus' und weiß, wenn er ihren Wünschen nicht Folge leistet, ihrem Ärger durch Schmollen oder unbändiges Gezänk Luft zu machen. Zu tätigem Widerstand fehlt ihr jedoch der Mut; droht er ihr, so lenkt sie alsbald ein, weiß sich dann aber der List zu bedienen.  

Vielmehr sind die Kinder, als deren Mutter sie in der älteren Sage erscheint, alle auch Kinder des Zeus. So Ares, Hebe, die Eileithyia, jene die reife, mannbare Jungfrau, diese die Geburtsgöttinnen, endlich Hephaistos. Hera ist auch Wächterin über die Geheimnisse des ehelichen Lebens. Sie erscheint darum auch als Helferin in den Nöten der Entbindung, und in Argos wurde sie geradezu als Eileithyia, als Geburtsgöttin, verehrt. Wenn sie den Dionysos verfolgt und in Raserei stürzt und das gleiche Los über Athamas verhängt, weil er Erzieher des Gottes war, sowie über Ino, die denselben von Hermes zur Pflege empfangen hatte, so erscheint sie als Wächterin der Reinheit des olympischen Stammes.

 

Vieles im Mythos der Hera wird mit Recht aus Naturerscheinung und Naturanschauung erklärt. So ist der eigentliche Grund der Streitigkeiten des Zeus und der Hera in der Naturbedeutung der beiden Gottheiten zu suchen. Bei der eigentümlichen Beschaffenheit des griechischen Pantheons entwickeln sich alle Erscheinungen der Atmosphäre oder des Wolkenhimmels, Regen, Sturm etc., so heftig und stürmisch und in so gewaltigem Gegensatz, dass das Bild eines ehelichen Zankes der herrschenden Mächte ein sehr natürliches und ausdrucksvolles ist. Wenn es z.B. heißt, dass Zeus die Hera im Grimm gepeitscht und ihren Sohn Hephaistos vom Olymp hinunter geschleudert habe, so könnten damit wohl ursprünglich die Aufregungen des Himmels ausgedrückt werden, wenn Zeus in Stürmen und Wetterwolken einherfährt, die Luft gleichsam geißelt und mit Blitzen um sich wirft. Wenn ferner Zeus die Göttin am Himmel aufhängt und sie in der Luft schweben lässt, so ist auch dies ein Bild von der Gewalt des höchsten Himmelsgottes, der die Wolken gleichsam herabhängen lässt.

 

Der Versuch der Hera, in Verbindung mit Poseidon und Athene den Zeus zu fesseln, deutet wohl ebenfalls auf einen Aufruhr der Natur hin. Wenn Hera sich mit den finstern Mächten der Tiefe verbindet und verderbliche Mächte erzeugt, so ist dies ein Bild der gefährlichen, in dichten Nebeln über der Erde gelagerten Luft. Auch der Pfau, welcher ihr als Attribut beigegeben ist, und dessen Augen im entfalteten Schweif die Pracht des gestirnten Himmels bedeuten, hat eine Beziehung zu ihrem Wesen. Doch ist zuzugestehen, dass eine Reihe von Zügen der Mythen um Hera auch auf sie als Mondgöttin passt. Eine solche war ursprünglich auch die mit der griechischen Hera identifizierte italienische Iuno.

Die plastischen Darstellungen der Hera, deren wir aber aus der guten griechischen Zeit nur sehr wenige haben, halten sich vornehmlich an die Schilderung Homers: große, runde, offene Augen (boopis „rindsäugig“), strenger, majestätischer Gesichtsausdruck, ein etwas stark hervortretendes Kinn (die unbeugsame Entschlossenheit des Willens ausdrückend), Körperformen einer blühenden Matrone; dazu züchtige Bekleidung: aufgeschürzter Chiton, der nur Hals und Arme bloß lässt, mit weitem, die ganze Gestalt verhüllendem Obergewand, die königliche Kopfbinde (stephane), öfters auch ein Schleier.

Der Granatapfel in ihrer Hand ist das Symbol ehelicher Fruchtbarkeit, was auch jene verhängnisvollen Äpfel bezeichnen, welche Gaia bei ihrer Hochzeit hatte wachsen lassen. Die gewöhnlichsten Attribute sind außerdem: das Szepter als Zeichen der Herrschaft, die Patera oder Opferschale in der Hand, der Pfau (dessen Augen auf den Federn als die ihres getöteten einst hundertäugigen Dieners Argos gedacht werden) zu ihren Füßen, auch der Kuckuck (da Zeus sich in seine Schwester Hera verliebte, ein Unwetter kommen ließ und sich in einen Kuckuck verwandelte, den die mitleidige Hera in ihrem Gewand barg, wo sich Zeus zurückverwandelte und beide sich dann vereinigten), Blumen und Blätter (als Symbole des Natursegens).

Berühmt vor allen anderen Bildern war die kolossale Goldelfenbeinstatue des Polykleitos in ihrem Tempel bei Argos, von der uns römische Münzbilder noch eine Vorstellung geben. Hera erschien hier auf reich geschmücktem Thron sitzend, die Stirn mit einem Diadem geschmückt, worauf die Chariten und Horen im Relief gebildet waren; in der einen Hand hielt sie einen Granatapfel, in der anderen das Zepter, worauf der Kuckuck saß. Die Strenge dieser ältern Auffassung ist noch bewahrt in dem Farnesischen Herakopf in Neapel, während jüngere Werke mehr das Frauenhafte oder Königliche in der Göttin betonen.

Beides ist aufs Schönste in dem vielbewunderten, von einer Kolossalstatue stammenden Kopf der Hera Ludovisi in Rom vereinigt. Unter den statuarischen Darstellungen sind die bedeutendsten: die „Barberinische Juno“ im Vatikan zu Rom und ein Marmortorso von Ephesos in Wien; erstere gibt das Motiv der Hera Teleia (Iuno Pronuba), deren berühmtestes Bild Praxiteles für Plataiai geschaffen hatte. Eine eigentümliche Gestaltung der Göttin, die aber die Kunst wenig beschäftigt hat, ist die Hera Eileithyia (Iuno Lucina, die den Gebärenden beisteht). Unter den Mythen der Hera ist derjenige von der heiligen Hochzeit (dem hieros gamos) mit Zeus am häufigsten behandelt worden.

Freitag, 28. November 2008

Zeus

Zeus, Sohn des Kronos und der Rhea (Göttin des Fließens), galt als oberster olympischer Gott in der griechischen Mythologie und mächtiger als alle anderen griechischen Götter zusammen. Über ihm stand nur das (personifizierte) Schicksal – seine Töchter, die Moiren – auch er hatte sich ihnen zu fügen. Der Name entspringt derselben indogermanischen Wortwurzel, die Ausdruck eines gemeinsamen indogermanischen Gottesbildes ist.

Die Geburt und die Machtergreifung des Zeus Kronos verschlang alle seine Kinder gleich nach der Geburt , da er fürchtete, diese könnten ihn entmachten , so wie er selbst seinen Vater Uranos entmachtet hatte. Aus diesem Grund brachte Rhea Zeus im Verborgenen auf die Welt, nämlich in einer Höhle des Idagebirges auf Kreta. Ihrem Mann Kronos gab sie einen in eine Windel gewickelten Stein zu essen.

Zeus wurde in der Zwischenzeit durch die Nymphen Adrastea und Ide aufgezogen, von der Ziege Amaltheia versorgt und von den Kureten beschützt. Als er herangewachsen war, schlich er sich bei Kronos ein und zwang ihn, zuerst den Stein und dann alle seine verschluckten Kinder wieder auszuwürgen. Mit Hilfe seiner Brüder Hades und Poseidon tötete Zeus schließlich seinen Vater und übernahm den Thron der Welt. Hades wurde Herrscher über die Unterwelt, Poseidon herrschte von nun an über das Meer.

Verheiratet war Zeus mit seiner Schwester Hera, mit der er mehrere Kinder, unter anderem Hephaistos, den Gott der Schmiedekunst, hatte. Aber er hatte auch viele Liebschaften , unter anderem mit der Göttin Leto, einer Tochter des Titanen Koios, die ihm Apollon, den Gott des Lichts und der Musik und Artemis, heilbringende Göttin der Natur und der Jagd, gebar, oder Leda, von der er die Dioskuren Kastor (Castor) und Polydeukes (Pollux ) bekam, aber auch viele Nymphen, Halbgöttinnen und Sterbliche . Diese Liebschaften waren nie von Dauer, vor allem wegen Heras maßloser Eifersucht. Um die Kinder, die aus diesen Seitensprüngen entstanden (unter anderem Herakles und die schöne Helena), kümmerte er sich aber. Die einzige Liebschaft von Dauer war wahrscheinlich die zum Königssohn Ganymed. Dieser war so schön, dass Zeus ihn in Gestalt eines Adlers auf den Olymp entführte. Dort diente er ihm als Mundschenk. Auch die Göttin Aphrodite soll nach Homer eine Tochter von Zeus und der Dione gewesen sein. Geläufiger ist jedoch die Version des Hesiod, nach der sie aus dem Schaum entstand, der sich um die abgeschnittenen Genitalien des Uranos im Meer vor Kythera gebildet hatte. Seine Lieblingstochter Athene, die Göttin der Weisheit, entsprang aus seinem Kopf, obwohl da möglicherweise von Hephaistos nachgeholfen wurde. Doch auch andere Götter stammen von ihm ab, wie Dionysos, der Gott des Weines, die Göttin Iris, die als Botschafterin die Kommunikation zwischen Menschen und Göttern sicherstellte, oder Hermes, der Götterbote. Zwecks Verführung der verschiedenen Damen nahm Zeus oft eine andere Gestalt an (Stier, Schwan, Goldener Regen u. a.).

Die Herrschaft der olympischen Götter unter Zeus wurde durch einen Angriff der Giganten bedroht. In der Gigantomachie aber besiegten die Götter die Giganten. Der Schild des Zeus heißt Aigis oder Ägis (Ziegenfell). Dieser wurde von Hephaistos geschmiedet und wird meist als schuppen - und schlangenbewehrter Halskragen dargestellt. Der Aigis ist Sinnbild der schirmenden Obhut (Ägide) der Götter.

Das älteste und erste in der Antike berühmte Zeus-Orakel befand sich im Eichenhain von Dodona (die Eiche ist ebenfalls der heilige Baum des Zeus). Auch in Olympia gab es ein Zeus-Orakel; hier wurde der Zeus Olympios verehrt. Auf Kreta nahmen Kulte Bezug auf seine Geburt und Kindheit mit Höhlen- und Geburtskulten. Siehe auch Höhle von Psychro. Verehrt wurde Zeus als Allgott, als denkendes Feuer, das alles durchdringt, als Vater der Götter und Menschen , als Gott des Wetters, als Schicksalsgott usw. Die Epiphanie des Zeus ist stets der Blitz, etwa bei Homer.

Dienstag, 25. November 2008

Apollon

Apollon war in der griechischen und römischen Mythologie der Gott des Lichts, des Frühlings, der sittlichen Reinheit und Mäßigung sowie der Weissagung und der Künste, insbesondere der Musik, der Dichtkunst und des Gesanges. Das Heiligtum in Delphi, die bedeutendste Orakelstätte der Antike, war ihm geweiht. Als Olympier gehörte er zu den zwölf Hauptgöttern des griechischen Pantheons.

Die Etymologie des Namens Apollon ist ungeklärt. Möglicherweise bedeutete er (auf Griechisch) „Verkünder “, „Zerstörer “ bzw. „Vernichter “ oder aber „Unheilabwehrer“. Homer nannte ihn in der Ilias auch Smintheus (d.h. „Rattenverschlinger“) und „der fernhin Treffende“. Als Phoibos Apollon („der Leuchtende“, latinisiert Phoebus) wurde er auch mit dem Sonnengott Helios gleichgesetzt. Ein weiterer Name war Boedromios, „der unter Schlachtruf helfend Herbeieilende “. Zuschreibungen als Beschützer der Künste und der Musik stand Apollon den neun Musen vor (Beiname Musagetes) und war zugleich ein Sühnegott. Manchmal wurde er auch als Gott der Heilkunst angesehen (er schickte die Pest im Trojanischen Krieg ins Lager der Griechen). Aber auch in anderen Bereichen des Lebens spielte er eine Rolle: Er brachte (wie der babylonische Gott Nergal) Tod und Vernichtung, gleichzeitig aber auch Rettung vor Gefahren (z. B. in der Funktion des Apollon Smintheus, des „Vernichters der Mäuse “ oder des Apollon Lykeios als Beschützer der Herden vor den Wölfen). Als Heilgott waren mit ihm auch die Weissagung und die Orakelstätten verbunden. Er konnte die Gabe der Weissagung auch an Sterbliche, wie an Kassandra, die Tochter des Priamos, verleihen. Im Trojanischen Krieg stand er auf Seiten der Trojaner und griff durch gezielte Bogenschüsse in die Kämpfe ein; als Rächer sandte er mit seinen Pfeilen die Pest in das Lager der Griechen, weil sie die Tochter eines Apollonpriesters gefangen genommen und versklavt hatten. Abgesehen von seinen für die Figur typischen Berichten wie dem musischen Wettkampf mit dem Hirtengott Pan (vgl. Bachkantate Der Streit zwischen Phoebus und Pan) tritt Apollon in auffällig vielen Geschichten, die von ihm erzählt werden, als Rächer oder Töter auf. So tötete er die Niobiden und den Riesen Tityos, der seine Mutter vergewaltigen wollte; er tötete (und häutete) auch den Satyr Marsyas, weil der sich nachsagen ließ, schönere Musik zu machen als der Gott. Orestes befahl er, seine eigene Mutter Klytaimnestra zu töten, um damit den Mord an seinem Vater Agamemnon zu rächen. Die Erinnyen, die so etwas nicht dulden, schlugen Orest darauf mit Wahnsinn, Apollon verteidigte ihn dann aber erfolgreich vor dem Areopag in Athen gegen sie und Klytaimnestras Geist.  

Die erste Tat im Leben Apollons war die Tötung des Drachen Python, des Feindes seiner Mutter Leto. Python floh schwer verletzt zum Orakel der Mutter Erde nach Delphi, die so zu Ehren der Delphyne, der Gattin des Python genannt war. Apollon folgte Python in den Schrein und tötete ihn neben dem heiligen Spalt. Da diese Schlange, die außergewöhnliche prophetische Kräfte besessen hatte, eine Tochter der Gaia gewesen war, musste er sich zur Sühne nach Tarrha auf Kreta begeben und dort einer Reinigungszeremonie unterwerfen. Einmal wagte Apollon es sogar, gegen seinen Vater Zeus zu rebellieren: Als dieser Apolls Sohn Asklepios getötet hatte, rächte sich Apollon durch den Mord an den Kyklopen. Als Strafe für diese Tat musste Apollon dann in den Schafställen des Königs Admetos von Pherai arbeiten bzw. dessen Kühe hüten. Da er sich dem Admetos als Fremdling genaht hatte und sehr freundlich aufgenommen worden war, sorgte er dafür, dass seine Tiere alle Zwillinge zur Welt brachten und half ihm auch dabei, Alkestis, die Tochter des Pelias zu gewinnen. Zusätzlich half er ihm gegen den Thanatos (Tod), als er sterben sollte. Bei Anbruch des Winters flog Apollon in einem von Schwänen gezogenen Wagen in das „Land der Hyperboreer“, das ist das Land jenseits des Nordwinds.

Montag, 24. November 2008

Homer

Homer ist der erste namentlich bekannte Dichter der griechischen Antike. Er lebte vermutlich gegen Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. in den von Griechen kolonisierten Gebieten Kleinasiens und gilt als Schöpfer der ältesten Werke der abendländischen Literatur: der Ilias, der Odyssee und der Homerischen Hymnen. Allerdings wurde in der Antike aufgrund seiner angeblichen Blindheit auch von μ ρών , ho horōn , „der nicht Sehende “ , abgeleitet

Schon in der Antike wurde über Homers Person und Herkunft diskutiert : Smyrna, Athen, Ithaka, Pylos, Kolophon , Argos und Chios beanspruchten , als sein Geburtsort zu gelten. Eine der Legenden sagt, er sei am Fluss Meles als uneheliches Kind geboren worden und sein ursprünglicher Name habe Melesigenes („Der vom Meles Herstammende “ ) gelautet. Er starb vermutlich auf der Insel Íos. Während über Homers Vater Unklarheit herrscht , sind sich mehrere Quellen einig , dass seine Mutter Kreitheïs hieß. In der Antike wurde er oft als blinder Greis dargestellt. Trotz dieser schon damals regen Hypothesenbildungen über seine Herkunft, sein Aussehen und seine Lebensdaten ist bis heute nicht einmal ganz geklärt, ob eine historische Person „Homer “ überhaupt existiert hat. Die Darstellung Homers als eines blinden und armen Wandersängers geht unter anderem auf den Dichter des unter Homers Namen verfassten Apollon-Hymnus zurück, der aber höchstwahrscheinlich nicht von ihm stammt. Gegen diese Darstellung sprechen die für sein Werk erforderlichen genauen Kenntnisse der oberen aristokratischen Schichten , die ein armer Wandersänger nicht hätte besitzen können . Aber da die Epen – als ursprünglich mündlicher Vortrag – in erster Linie vor aristokratischem Publikum Gehör fanden, wobei die Sänger (oder auch Rhapsoden) zum Teil längere Zeit in dem Oikos der Adeligen wohnten und zu deren Unterhaltung beitrugen , ist es denkbar, dass auch Homer mit der Lebensart seiner Gastgeber vertraut war und zu dieser Bevölkerungsgruppe gehörte. Fahrende Sänger, die von Fürstenhof zu Fürstenhof

sich auch in den Epen (etwa Demodokos am Hof des Phaiakenkönigs Alkinoos ). Einige Forscher vermuten

autobiographische Elemente, die Homer in die Epen einfließen ließ .  

 

Anfang der Ilias Anfang der Odyssee Die Welt von Homer in der Odyssee Werke Die Epen Berühmt geworden ist Homer als Dichter zweier der frühesten Epen der Weltliteratur , der Ilias und der Odyssee . Ilias und Odyssee sind die ersten großen Schriftzeugnisse der griechischen Geschichte : Mit ihnen beginnt nach klassischer Ansicht die europäische Kultur - und Geistesgeschichte . Seine Autorschaft ist allerdings nicht unumstritten . Sprachliches Gesichert scheint die Herkunft der Epen aus dem griechischen Kleinasien durch die sprachliche Analyse der Werke, die beide im ionischen Dialekt des Altgriechischen geschrieben sind . Die Grundsprache ist das Ionische der früharchaischen Zeit , durchsetzt mit Beispielen des äolischen Dialektes und mit offenbar aus älterer Tradition stammenden Überlieferungen . Aufgrund des ursprünglich mündlichen Vortrags aus dem Gedächtnis mit Improvisationen tauchen viele Redewendungen als „Lückenfüller “ wiederholt auf. Bis in die hellenistische Zeit existierten verschiedene Textredaktionen , wobei die ersten Versuche einer Kanonisierung bis in die Zeit des athenischen Tyrannen Peisistratos zurückreichen . Die heutige Fassung wurde von Aristarchos von Samothrake redigiert , einschließlich der noch heute verwendeten Einteilung der „Gesänge “ . Datierung der Epen Während die einen von einer Entstehungszeit von ca. 850–800 v. Chr. ausgehen , nehmen andere einen etwa hundert Jahre jüngeren Zeitpunkt (ca. 750–700 v. Chr.) dafür an und andere Wissenschaftler vermuten den Entstehungszeitpunkt im 12. Jahrhundert v. Chr. (z. B. Wilhelm Dörpfeld). Um die homerischen Epen zeitlich einzuordnen , bedient man sich mehrerer Vergleiche. Zum einen wird das Verhältnis zur Hesiodischen Epik herangezogen, die im 7. Jahrhundert v. Chr. entstand . Weiterhin gibt es Anspielungen auf den Nestorbecher (730-720 v. Chr.), die auf Partien in der Ilias zu weisen scheinen . Hinzu kommt das historische Umfeld in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhundert . Dieses war für die Entstehung der Epen sehr wichtig , da ab dem 7. Jahrhundert die dargestellte unangefochtene Adelskultur nicht mehr bestand. Ein weiterer Hinweis sind Partien in der Ilias , die auf Ereignisse im 7. Jahrhundert zu verweisen scheinen . Viele Angaben in den Epen deuten auf eine Zeit vor der dorischen Wanderung (Angaben über Kleidung , Waffen, Behausung und geopolitischen Verhältnisse ) hin und bringen die Datierung ins 12. Jahrhundert v. Chr. All diese Hinweise sind jedoch nicht eindeutig . So setzt der Nestorbecher die Ilias nicht zwingend voraus , und Hesiod wird bisweilen vor Homer datiert. Des weiteren lassen sich die Partien in der Ilias auch anders beurteilen , und Literatur kann auch anachronistisch sein , weshalb eine Datierung aufgrund historischer Ereignisse sehr schwerfällt . Doch sprechen die Indizien hauptsächlich für die zweite Hälfte des 8. Jahrhundert v. Chr. In den Schriften Homers werden, beginnend bereits 800 v. Chr., unter anderem erstmals auch Kriegsverletzungen mit genauen Angaben zur Blutstillung und Wundbehandlung und auch die Pflege Verwundeter beschrieben . Sie sind die ältesten literarischen Zeugnisse der frühen griechischen Heilverfahren . Der Princeton-Psychologe Julian Jaynes (1920–1997) hat in seinem seinerzeit Aufsehen erregenden Buch The Origin of Consciousness in the Breakdown of the Bicameral Mind die Andersartigkeit der in der Ilias geschilderten Menschen , die in Entscheidungssituationen von Göttern bzw. göttlichen Stimmen gesagt bekommen, was zu tun sei, im Vergleich zur Figur des Odysseus in seiner dem gegenüber auffälligen „Eigenständigkeit und Selbstbewusstheit “ zum Ausgangspunkt einer weit ausholenden psychohistorischen Studie über den „Ursprung des Bewusstseins “ gemacht. Die Erlebnisweise der Helden von Troja interpretiert er dort (im Zusammenhang mit vielen anderen literaturhistorischen und archäologischen Hinweisen ) auf ein gleichartiges Erleben in den vorangegangenen Jahrtausenden hin als einen Ausdruck einer vorbewussten oder präreflexiven – aufgrund einiger neurophysiologischer Überlegungen von ihm „bikameral “ genannten – Bewusstseinsstruktur , die dem heutigen Bewusstsein mit seiner ausgeprägten Reflexionsfähigkeit unmittelbar vorausgegangen sei und noch vor 3000–4000 Jahren weithin vorgeherrscht habe. Urheberschaft : Die „Homerische Frage “

Die literaturwissenschaftliche Frage nach der Urheberschaft Homers wird die Homerische Frage genannt . Hauptsächlich geht es dabei um die Frage, ob Homer tatsächlich Verfasser nur der Ilias oder überhaupt der beiden Epen gewesen sei oder ob unter dem Namen „Homer “ verschiedene Dichter zusammengefasst worden seien , die ältere, mündlich überlieferte Sagen verschriftlicht kompiliert hätten. Ein weiterer Aspekt der „Homerischen Frage “ ist die Datierung der beiden Epen: Hätte die deutlich jüngere Odyssee überhaupt noch während der Lebenszeit des Ilias -Autors geschrieben sein können ? Teils wird hier jedoch davon ausgegangen , die Ilias sei ein Jugend- und die Odyssee ein Alterswerk Homers. Literaturwissenschaftliche stilistische Analysen neigen heute aufgrund der hohen kompositorischen Kunst und durchgehenden sprachlichen Qualität beider Epen wiederum dazu, wie die antiken Autoren auf einen gemeinsamen Verfasser („Homer “ ) als wahrscheinlich zu folgern . Homerische Hymnen Die größtenteils legendären antiken Viten Homers berichten außerdem von weiteren ihm zugeschriebenen Werken. Dabei handelte es sich wohl durchweg um Pseudepigraphen , von denen außer Fragmenten nur die vermutlich nichthomerische Travestie vom Krieg zwischen den Fröschen und Mäusen komplett erhalten ist. Umstritten ist die Urheberschaft der ebenfalls Homer zugeschriebenen 33 Gedichte , der sogenannten Homerischen Hymnen – Preislieder auf griechische Götter. Sie stehen den beiden Epen stilistisch nahe. Rhapsoden pflegten sie als Einleitung zu ihren Rezitationen vorzutragen . Berühmt sind der Hymnos an Apollon und der Hymnos an Aphrodite . Wirkungsgeschichte Homers Nachwirkung kann gar nicht überschätzt werden. Griechische und römische Antike Bereits im antiken Griechenland dienten seine Epen den politisch stark zersplitterten griechischen Stämmen und Poleis zur Gewinnung eines gemeingriechischen Selbstverständnisses ( siehe Nationaldichter ). Die Hochschätzung Homers wurde von den Römern übernommen. Vergils Epos Aeneis ist auch als Versuch zu werten, den Römern eine Herkunftssage zu geben, wie sie die Griechen an Homers Epen gehabt hatten. Mittelalter Durch die – außer im frühchristlichen Irland – sehr zurückgegangene Kenntnis des Griechischen bei den westlichen Gelehrten ging auch die Homerkenntnis sehr zurück, als Epiker war Vergil viel geläufiger . Auch die als Zwischenglied sonst sehr bedeutsame arabische Rezeption griechischer Quellen berücksichtigte eher medizinische , naturwissenschaftliche , mathematische und philosophische als epische Quellen . Doch bereits Dante Alighieri nennt Homer den Ersten unter den göttlichen Dichtern und Vorbild des von ihm verehrten Vergils . Sein eigenes Hauptwerk, die Divina Commedia , wirkte wiederum auf ganze Zeitalter von Schreibern , insbesondere auf die Vertreter der Moderne des 20. Jahrhunderts . Neuzeit Erst die Flucht der griechischen Gelehrten aus dem 1453 von den Osmanen erstürmten Konstantinopel brachte die Kenntnis griechischer Quellen und damit auch Homers in den Westen und beeinflusste stark die Renaissance . Ausgehend von den Homerübersetzungen von Johann Heinrich Voß spielte in Deutschland Homer für den „Volks “ - und „Natur “ -Begriff der deutschen literarischen Klassik und Romantik die größte Rolle, weil man in Ilias und Odyssee einen Beweis dafür sah , dass das Volk eine eigene authentische Stimme habe (vgl . Volkslied ), dass aus ihm die Natur selber spreche . In diesen Zusammenhang gehörte auch das Aufwerfen der „Homerischen Frage “ , denn entschied man sich gegen die Autorschaft Homers, so waren die Epen anonym entstanden , wie etwa das Nibelungenlied , und somit wurde dann „das Volk “ als Autor reklamierbar . Dagegen wandte sich bereits Friedrich Schiller : Und die Sonne Homers, siehe, sie lächelt auch uns. („ Elegie “ ) Dieser an Homer entzündeten Griechenliebe (vgl . Johann Wolfgang Goethe: „[...] das Land der Griechen mit der Seele suchend “ , in: „ Iphigenie auf Tauris “ ) in der antifürstlichen und antiklerikalen Intelligenz seit dem Hainbund ist es zu danken, dass durch Wilhelm von Humboldt die griechische Sprache (neben dem Lateinischen ) ein Kernstoff der Bildung des Humanistischen Gymnasiums wurde. Ein auch die Autopsie Trojas im Jahr 1819 mitverarbeitendes Epos über Homer legte 1858 Leopold Schefer in Hexametern vor, „ Homers Apotheose “ .

Homerische Stoffe und Themen sind somit sowohl in der klassischen antiken als auch in der europäischen Literatur und den Bildenden Künsten allgegenwärtig . In der gehobenen Umgangssprache finden sich heute noch viele Redewendungen aus seinem Werk und „geflügelte Worte “ (auch dieser Begriff stammt von ihm).